Zugriffe: 3539

Warum Rauchmelder?

Laut aktuellen Studien sterben in Deutschland in jedem Monat rund 30 Menschen durch Brände; die meisten von ihnen an einer Rauchgasvergiftung.

Tödlich bei einem Wohnungsbrand ist in den meisten Fällen also nicht das Feuer und die große Hitze, sondern vielmehr der Brandrauch. Bereits eine Lungenfüllung des giftigen Brandrauchs kann zu irreversiblen körperlichen Schädigungen führen.

Tagsüber haben wir das Glück, dass wir uns in der Wohnung bewegen und so zeitnah einen Brand detektieren können. Nachts sieht das Ganze dann aber schon anders aus.

Wenn alle schlafen werden Brände in Privathaushalten zur tödlichen Gefahr, denn der Mensch riecht nichts, wenn er schläft. Der beißende Geruch kann also nicht wahrgenommen werden. Schon drei Atemzüge des hochgiftigen Brandrauchs können tödlich sein. Zuerst werden die Opfer bewusstlos und schließlich ersticken sie ohne eine reelle Chance.

Daher sind Rauchmelder die besten Lebensretter in Privathaushalten. Rauchmelder dienen der Brandfrüherkennung, das heißt sie detektieren den Brandrauch und schlagen dann mit einem schrillen Ton Alarm. Auch hier gilt: Tagsüber kommen einem Rauchmelderalarmtöne sehr laut vor, nachts hingegen ist es gut, dass die Geräte so laut sind. Auch wenn unsere Ohren nie schlafen, sondern unser Gehirn einfach nur wichtige Informationen filtert; unwichtige Informationen werden ausgeblendet, daher ist es gut, dass ein lauter Ton diesen Filter durchbricht.

Durch Rauchmelder können Sie auch nachts rechtzeitig vor der Brandgefahr gewarnt werden und er gibt Ihnen und Ihrer Familie den nötigen Zeitvorsprung, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Feuerwehr hat in dieser Phase der Brandentstehung noch die Chance, größeren Sachschaden abzuwenden.

Jährlich gibt es Deutschlandweit rund 200.000 Brände. Die vorherrschende Meinung ist, dass Fahrlässigkeit zu diesen Bränden führt. Dies ist aber ein Mythos, denn oft führen technische Defekte zu Bränden.

Ein Beispiel für solch einen Defekt ist die beliebte Dreifachsteckdose aus dem Baumarkt. Meist fehlen gerade in der Küche Steckdosen. Was wird also gemacht, wenn Toaster, Wasserkocher & Co. keine Steckdose mehr zur Verfügung haben? Es muss eine Dreifachsteckdose her. Nun kann man das Ganze immer weiter führen und ergänzen, allerdings kommen die Geräte dann irgendwann an ihre Grenzen. Die schwächste Stelle in der Kette versagt, in diesem Fall die Dreifachsteckdose, im Zweifelsfall durch Überlast oder aber durch einen technischen Defekt, der aus der Überlast entsteht. Der technische Defekt muss nicht direkt nach Benutzung eintreten, sondern kann auch noch Stunden danach zur Katastrophe führen.

Gerade in der oben beschriebenen Situation helfen Rauchmelder. Übrigens: Zigarettenrauch sollte einen Rauchmelder nicht direkt auslösen, solange man nicht direkt unter dem Rauchmelder steht.

Wie ein Rauchmelder aussieht, der seine Arbeit vollbracht hat, zeigen wir in dem nebenstehenden Bild.

Dank der verbauten Rauchmelder konnte bei diesem Wohnungsbrand Schlimmeres verhindert werden. In diesem Fall konnte der Schaden gering gehalten werden, da das Feuer rechtzeitig von Nachbarn entdeckt wurde und somit schnell Hilfe geleistet werden konnte.

5 gefährliche Mythen passend zum Thema

  1. „Wenn es brennt, habe ich mehr als 10 Minuten Zeit, die Wohnung zu verlassen.” Oder auch:„Mir bleibt genug Zeit, mich in Sicherheit zu bringen.“

 

Falsch! Sie haben durchschnittlich nur vier Minuten zur Flucht. Bei allen Bränden entstehen gerade in der Schwelphase vor dem Brandausbruch große Mengen hochgiftiger Gase. Der Brandrauch behindert zudem erheblich die Sicht. Menschen verlieren im Rauch schnell die Orientierung, auch in der eigenen Wohnung, und ersticken, bevor sie den rettenden Ausgang erreicht haben.

Rauchmelder sind daher Lebensretter. Sie nehmen auch kleinste Mengen Rauch frühzeitig wahr und schlagen Alarm, noch ehe sich eine tödliche Rauchkonzentration gebildet hat. Das Bundesamt für Materialforschung (BAM) zeigte im Jahr 2007 gemeinsam mit der Berliner Feuerwehr in einem Brandversuch: Der Rauchmelder alarmierte bereits zwei Minuten nach Ausbruch des Brandes. Personen hätten also nur noch weitere zwei Minuten Zeit gehabt, um unbeschadet den Raum zu verlassen.

 

  1. „Die Hitze wird mich früh genug wecken.“

 

Falsch! Denn viel gefährlicher als Flammen oder Hitze ist der Brandrauch. Schon nach wenigen Minuten erreichen die bei Bränden freigesetzten Gase Konzentrationen, die nach kürzester Zeit zum Tod durch Ersticken führen.

  1. „Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich rechtzeitig alarmieren.”

 

Eine gefährliche Fehleinschätzung, wenn nur vier Minuten Zeit zur Flucht bleiben – besonders nachts, wenn Ihr Nachbar schläft und das Haustier im Nebenzimmer ist.

  1. „Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr sicher.”

 

Falsch! Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brandstiftungen im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung gefährden Sie ganz unverschuldet. Auch noch so aufmerksame Menschen sind daher nicht vor den nächtlichen Gefahren und der Vielzahl aller möglichen Brandursachen geschützt.

  1. „Steinhäuser brennen nicht.”

 

Das brauchen sie auch nicht! Schon Ihre Gardine oder ca. 100g Schaumstoff, beispielsweise in Ihrer Couch, reichen aus, um eine tödliche Rauchvergiftung zu erzeugen. Nicht abgeschaltete oder defekte elektrische Geräte und überlastete Leitungen sind weitere Gefahrenquellen.

In Niedersachsen sind Rauchmelder seit dem 31.12.2015 in allen Wohnungen vorgeschrieben und zwar für alle Schlaf- und Kinderzimmer sowie für alle Flure, die als Rettungswege aus Aufenthaltsräumen dienen. Für den Einbau ist der Eigentümer bzw. der Vermieter verantwortlich, für die Wartung der Mieter selbst.

Wo müssen Sie Rauchmelder anbringen?

  • Rauchmelder müssen in Schlafräumen und Kinderzimmern angebracht werden.
  • In allen Fluren in der Wohnung bzw. im Einfamilienhaus, über die Rettungswege ins Treppenhaus oder ins Freie führen, ist jeweils mindestens ein Rauchmelder zu installieren.
  • In Einfamilienhäusern mit einem offenen Treppenraum gilt dieser auch als Fluchtweg und muss mit einem Rauchmelder auf jedem Stockwerk ausgestattet werden.

Wer muss Rauchmelder installieren?

Der Eigentümer (bei selbstgenutztem und vermietetem Wohnraum) muss die Rauchmelder installieren.

Wer ist verantwortlich für die Rauchmelderwartung (Betriebsbereitschaft)?

  • In Mietwohnungen: der Mieter bzw. Bewohner der Wohnung (im Fachjargon: der Besitzer) – es sei denn der Eigentümer übernimmt die Wartung selbst.
    ABER: Der Vermieter ist dennoch immer in der Pflicht, die von ihm oder über Dritte (externe Dienstleister) installierten Melder betriebsbereit zu halten, d.h. die regelmäßige Wartung zu übernehmen. Diese mietrechtliche Pflicht verdrängt auch anderslautende Regelungen zur Zuständigkeit für die Wartung von Rauchwarnmeldern in einzelnen Landesbauordnungen!
  • Im selbst genutzten Wohnraum: der Eigentümer

Quelle: www.rauchmelder-lebensretter.de