Hilfsgüter-Aktion für die Region Ahrweiler
Vor 6 Wochen ist eine noch nie da gewesene Naturkatastrophe eingetreten. Die Flutwelle, die ganze Häuser und Städte im Ahrtal mit sich gerissen hat, hat eine noch nie da gewesene Solidarität in der Bevölkerung ausgelöst. Diese Solidarität hat auch die Feuerwehr Markoldendorf mit aufgegriffen. Schnell wurde eine Annahmestelle für Hilfsgüter eingerichtet, die Lagerfläche wurde vom Ortsrat bereit gestellt.
Bereits nach zwei Annahmetagen war die Lagerfläche ausgereizt, sodass der geplante dritte Annahmetag ausgesetzt werden musste. Vom Spaten bis zur Tauchpumpe, vom Buch bis zum Porzellan war alles dabei. Hervorheben möchten wir eine Spende von 600 Liter Trinkwasser und eine Spende über 150 Fertiggerichte.
Vor einiger Zeit konnte sich die Feuerwehr Markoldendorf darüber freuen, dass sie von der AXA-Vertretung Benjamin Strahlke aus Markoldendorf eine Spende über 300 € erhielt. Diese floss in die Beschaffung von 6 Bewegungslosmeldern, da diese nicht zur Norm-Ausstattung für Einsatzkräfte gehören.
Da derzeit kein Feuerwehrdienst in Präsenzform stattfinden kann, treffen sich die Kameradinnen und Kameraden im zweiwöchigen Rhythmus zum Onlinedienst, so auch am Dienstag, den 16.03.2021. Nach kurzer Begrüßung fiel das Stichwort „DIVERA“. Einige Kameraden dachten schon „Ohje, nicht schon wieder“, hatte man dieses Thema in den vergangenen Wochen doch schon ausführlich durchgesprochen. Was dann allerdings folgte, hat niemand erwartet.
Der Gruppenführer und gleichzeitig dienstleitende Patrick Stahlmann alarmierte alle Anwesenden Kameraden via DIVERA zu einem Garagenbrand in der Steinbergstraße, der Startschuss für eine digitale Übung.
Einige werden sich sicherlich frage, was dieses Divera überhaupt ist. Divera ist eine Software bzw. App, welche jeder Kamerad auf seinem Mobilfunktelefon installiert hat. Im Einsatzfall wird hier analog zum digitalen Meldeempfänger alarmiert. Im Gegensatz zum digitalen Meldeempfänger kann jeder alarmierte Kamerad eine Rückmeldung geben, z. B. „auf Anfahrt“, welche dann im Feuerwehrgerätehaus auf zwei Monitoren sichtbar ist. So können die Führungskräfte jederzeit sehen, wer noch auf Anfahrt ist und ob ggf. bereits eine Nachalarmierung erfolgen sollte.
Die Einsatzmeldung war dramatisch: „Brennt Garage an Einfamilienhaus, Menschenleben in Gefahr“. Schnell meldeten sich die Kameraden „auf Anfahrt“. Per Video sah man eine in einem Wohnhaus integrierte Garage in Vollbrand. Das Feuer griff schnell auf das in holzständerbauweise gefertigte Einfamilienhaus über. Der ersteintreffende Zugführer erkundete rasch die Lage und gab eine Rückmeldung an die Leitstelle, so forderte er unter anderem weitere Löschzüge an. Der Führungsassistent erkundete ebenfalls die Lage, befragte Anwohner und erkannte auf der Rückseite des Gebäudes zwei Personen im 1. OG. Diese Lage teilte er dem Einsatzleiter mit. Mangels Personals rückte nur das Tanklöschfahrzeug aus. An der Einsatzstelle angekommen, wies der Einsatzleiter den Gruppenführer in die Lage ein. Der Gruppenführer, der vorher anhand seiner Qualifikation bestimmt wurde, gab anhand der Lage die Einsatzbefehle an seine Mannschaft. Jeder Teilnehmer des Onlinedienstes hat eine Position zugewiesen bekommen.
Es ging um Menschenrettung und den Aufbau der Wasserversorgung, um schnellstmöglich eine Riegelstellung zum Nachbargebäude zu errichten. Sämtliche Funksprüche, welche in einem realen Einsatz vorkommen würden, wurden visuell durchgeführt und besprochen. Um bestmöglich auf einen realen Einsatz vorbereitet zu sein, wurde jeder Einsatzschritt sowie mögliche Alternativen genau erörtert. ebenfalls wurde jeder schritt des Einsatzes besprochen. Nachfolgende Löschzüge wurden durch den Einsatzleiter in die Lage eingewiesen und Einsatzaufträge vergeben.
Alles in allem ein sehr gelungener Dienstabend.
Als Vorlage für diesen Dienst diente eines der Onlinetrainings vom Feuerwehrhandwerk.de welches auf unsere Anforderungen umgesetzt wurde.